Was ist eine Küche?

Eine Küche ist eine Räumlichkeit, die in einer Privatwohnung, einer Gemeinschaftseinrichtung oder einem Gastronomiebetrieb hauptsächlich der Zubereitung von Mahlzeiten und zum Teil zur Einlagerung von Lebensmitteln genutzt wird. Sie ist aber seit jeher auch ein Ort, der ein Bild von Wohnkultur und gesellschaftlichen Strukturen zeigt.

Eine kleine Geschichte der Küche

Die ersten nachweislichen Fundstücke eines Küchenraumes stammen aus der Steinzeit. Diese unterscheiden sich von einer klassischen Feuerstelle, denn es wurden Lehmöfen, Mahlsteine sowie offene Feuerstellen in den mit Stroh gedeckten Lehmbauten der frühen Städte entdeckt. Es wird vermutet, dass diese Küchen gemeinsam von den benachbarten Familien genutzt wurden. Vor der Zeit der Keramik gab es noch kein Kochgeschirr, daher wurden Speisen über Feuerstellen oder in der Asche zubereitet oder auf heißen Steinen erhitzt.

Bei den Mesopotamiern war Fladenbrot ein Hauptnahrungsmittel. Diese wurde in Tonöfen oder in der Asche auf dem Herd zubereitet. In den alten akkadischen Keilschrifttafeln wird ein Einblick in die damalige Küchenausstattung gewährt.

Im antiken Griechenland wurden die Häuser meist im Atriumstil erbaut. Ein Patio mit Dach, aber ansonsten offen, wurde als Küchenraum genutzt. Die wohlhabenden Bürger besaßen separate Küchenräume, die sich meist neben den Badezimmern befanden. Vielerorts war noch ein weiterer Raum vorhanden, der zur Aufbewahrung von Lebensmitteln und Küchengeräten diente.

Bei den alten Römern hatten die einfachen Bürger keine privaten Küchenräume. Weit verbreitet war die Zubereitung des Brotes durch große Bäckereien. Die Brotbäckerei im eigenen Haus verschwand. Die Speisen wurden in öffentlichen städtischen Kücheneinrichtungen zubereitet. In manchen fand man kleine tragbare Bronzeherde, die mit Feuer betrieben wurden. Die wohlhabenden Römer hatten gut eingerichtete Küchenräume. In den Villen wurden diese als getrennte Räume angelegt und gehörten meist zum Hauptgebäude.

Mit der Industrialisierung nahm auch die Küchentechnisierung zu. Neue Geräte ersetzten zunehmend Arbeitsvorgänge, die zuvor von Personal ausgeführt wurden. Dienstpersonal nahm immer mehr ab. Haushalts- und Kochbücher beschreiben häufig die Führung des Haushalts ohne Personal. Häufig waren nun Geräte wie Zentralheizung, Staubsauger, Haustelefon zur Direktkommunikation mit dem Küchenraum, Elektro- oder Gasherd, Bohnermaschine, Schnellkochtopf, Warmwasserboiler, Trittleiter, rostfreie Edelstahlmesser, Gasanzünder, Küchenmaschine und Teewagen übliche Haushaltsgegenstände.

Im 21. Jahrhundert setzt sich die Entwicklung aus dem letzten Jahrhundert fort. Die Kücheneinrichtung wird immer mehr veredelt, indem verschiedene Oberflächenmaterialien verarbeitet werden. Beispiele sind Stahl, Granit, Linoleum und Aluminium. Das Gleiche trifft auch auf mittlere und große Küchenbetriebe zu.

Einige Menschen greifen statt zu Produkten aus Massenfertigung gerne zu hochpreisigen Kücheneinrichtungen und individuellen Einzelstücken.

Heutzutage gibt es sogar Unterkonstruktionen, die sich in der Höhe verstellen lassen oder Unter- und Oberkonstruktionen, die variabel in der Tiefe sind. Auf diese Weise kann jeder, unabhängig von Körpergröße, Alter und Fitness, lebenslang selbstständig und mit Würde kochen.

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